1. Startseite
  2. Lüftung
  3. Lüftungsanlagen und -systeme
  4. Hybridlüftung

Aufwertung Freien, Schacht- und Auftriebslüftung

Grundlagen und Wissenswertes zur Hybridlüftung

Funktionsweise und Nutzen

Zahlreiche Objekte aus den 1950er bis 80er Jahren sind mit einer Schachtlüftung bzw. Berliner Lüftung oder Kölner Lüftung ausgestattet. Allerdings funktioniert dieses Prinzip im Sommer aufgrund fehlender Thermik nicht.

Die Hybridlüftung dient zur mechanischen Unterstützung der freien Lüftung, wenn die natürlichen Kräfte wie der Auftrieb nicht mehr ausreichen. Dabei läuft das Hybrid-Lüftungsgerät nur dann mit erhöhter Drehzahl, wenn der thermische Auftrieb nicht mehr ausreicht. Ansonsten läuft das Lüftungsgerät mit einer reduzierten Drehzahl für einem besonders energiesparenden Betrieb. 

Zu den natürlichen Kräften, wegen derer sich die Luft bewegt, zählen:

  • Der Wind ist die erste natürliche Kraft, die über die Eingänge und Fenster in die Wohnung gelangen kann.
  • Die zweite Kraft ist der thermische Luftzug. Hier wird der Luftstrom durch die unterschiedliche Dichte der heißen und kalten Luft erzeugt. Heiße Luft weist eine geringere Dichte auf und steigt grundsätzlich auf. Hingegen die kalte Luft eine höhere Dichte aufweist und zum absinken neigt.
  • Die dritte Kraft ist der Luftzug, der auf den höhenabhängigen Druckunterschied zurückzuführen ist. 

Die Hybridlüftung wird automatisch durch einen Temperatursensor geregelt. Die Frischluft wird über die feuchtegeführten Außenbauteil-Luftdurchlässe (ALDs) in die Wohnung, die verbrauchte Luft über die feuchtegeführten Abluftelemente aus der Wohnung gebracht. Dabei fördert ein Hybridlüfter bis zu 400 m³/h bei ca. 17 Pa. 

 

Die Hybridlüftung ist eine kosteneffiziente und bewährte Lösung

Wenn am Objekt bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind (siehe unten) kann mit geringen Mitteln eine Hybridlüftung von Aereco nachgerüstet werden, die anhand der Außentemperatur und der relativen Feuchte in den Badezimmern (und ggf. WCs) die Luftmenge bedarfsgeführt regelt und dadurch ganzjährig eine funktionsfähige Lüftung sicherstellt.

Hierfür wird anstelle des Lüftungsgitters in den Ablufträumen ein bedarfsgeführtes feuchtegeführtes Abluftelement der Serie 72 (2) mit erhöhter Öffnungsfläche eingebaut. Auf dem Schachtkopf wird ein Hybridlüfter (3) angebracht, der seine Drehzahl in Abhängigkeit der vorherrschenden Außentemperatur regelt und somit die fehlende Thermik an warmen Tagen ersetzt: An kühlen Tagen läuft der Lüfter auf einer energiesparenden Grundrehzahl und an wärmeren Tagen schaltet das Gerät auf eine höhere Sommerdrehzahl.

Schematische Darstellung der Hybridlüftung im Mehrfamilienhaus

Somit erzeugt der Hybridlüfter einen Niederdruck von ca. 8 bis 24 Pa (abhängig von Drehzahl und Öffnungsquerschnitt des Schachtes), der vergleichbar mit der Thermik bei natürlicher Lüftung ist. Trotz des geringen Drucks ist ein Hybridlüfter für Gebäude mit bis zu sieben Stockwerken ausreichend. Bei höheren Gebäuden können mehrere Lüfter auf einem Schacht angebracht werden. 

Durch die einzigartige Bauweise der Rotorblätter des Hybridlüfters ist auch nach Abschalten der Anlage die freie Abströmung und damit die freie Lüftung gewährleistet. Die Nachströmung frischer Luft in die Wohnungen kann beispielsweise durch Außenbauteil-Luftdurchlässe an den Fenstern erfolgen (1).

Voraussetzungen der Hybridlüftung

Für die Installation der Hybridlüftung wie oben beschrieben müssen am Objekt bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, die vor Installation der Lüftungsanlage vom Anlagenerrichter bzw. Hauseigentümer zu prüfen sind (keine Leistung von Aereco):

1. Bestandschutz

Bei der Installation der Lüftungsanlage muss es sich um eine Maßnahme im Rahmen des Bestandsschutzes handeln. Sollte dies nicht der Fall sein, sind weitergehende Maßnahmen zum Brandschutz erforderlich, wodurch die Installation einer Hybrilüftungsanlage in der Regel nicht mehr möglich ist. In einem solchen Fall empfiehlt sich das bedarfsgeführte Abluftsystem von Aereco. Ob der vorgesehene Schacht Bestandsschutz genießt bzw. die Ertüchtigungsmaßnahme unter den Bestandsschutz fällt oder nicht, kann bei der zuständigen unteren Baubehörde erfragt werden.

2. Weiterführende landesrechtliche und regionale Anforderungen

Zu beachten sind außerdem etwaige weiterführende landesrechtliche oder regionale Anforderungen bezüglich Brand- und Rauchschutz, die möglicherweise in Ihrem Bundesland oder der Gemeinde gelten und zusätzliche Maßnahmen erforderlich machen. Zu prüfen sind hierzu vor allem die Landesbauordnungen und technischen Baubestimmungen.

3. Eignung vorhandener Schächte

Vor der Installation ist zu prüfen, ob die zu ertüchtigenden Schächte für die Lüftung vorgesehen und geeignet sind. Hierfür sind insbesondere die freien Öffnungsquerschnitte und auch das Material der Schächte zu überprüfen. Handelt es sich beispielsweise um einen Schacht aus asbestverstärktem Faserzement, sollte ein zertifizierter Sachkundiger für Asbest nach Nr. 2.7 der Technischen Regel für Gefahrstoffe 519 (TRGS 519) zu Rate gezogen werden, der eine Bewertung der Sanierfähigkeit vornehmen kann.

Sind alle Voraussetzungen für die Installation der Hybridlüftungsanlage erfüllt, erhalten Sie bei Aereco alle für die Lüftungsanlage erforderlichen Bauteile:

  • Bedarfsgeführte Abluftelemente mit erhöhtem Öffnungsquerschnitt: Serie 72 (AHF 72, AHFSO 72, AHFSI 72, AHFSL 72)
  • Feuchtegeführte Außenluftdurchlässe: Beispielsweise die bedarfsgeführten Serien ZFH.. 5-35 / ZUFEH 100 / ZUFEH 110 etc.
  • Niederdruck-Hybridlüftungsgerät: DVND 315
  • Einheit für Spannungsversorgung und Regelung: SV-RE DVND 315 II (Steuerung von bis zu 4 Hybridlüftern anhand der Außentemperatur)
  • Aluminium-Dachsockel: Dachsockel zum Schachtaufsatz für die Montage von einem DVND 315*

* Die Maße des Aluminium-Dachsockels können individuell an den Schacht angepasst werden (Fertigbarkeit der Maße auf Anfrage; Fertigbarkeit für rechteckige Schächte mit Außenmaßen bis zu 1.000 mm sind i.d.R. unkritisch).

HR-VENT – 2-jährige Forschung der feuchtegeführten Hybridlüftung im bewohnten Zustand in Frankreich

HR-VENT – 2-jährige Forschung der feuchtegeführten Hybridlüftung im bewohnten Zustand in Frankreich

Das in Nangis bei Paris in Frankreich im bewohnten Zustand durchgeführte Monitoringprojekt zur Hybridlüftung ist europaweit vom Umfang und von den eingesetzten Mitteln ein einmaliges wissenschaftliches Projekt.

Durch die Erfassung von mehr als 700 Millionen Daten in 55 Wohneinheiten (5 Mehrfamilienhäuser) innerhalb von 2 Jahren, wurde die energetische Effizienz einer neuen Art von Lüftung erforscht: Eine feuchtegeführte (bedarfsgeführte) Wohnungslüftung mit Unterstützung eines zeitweilig aktivierten Niederdruckventilators. Diese Studie diente auch dazu, das theoretische Wissen über die Freie-/Schacht- und die Hybridlüftung im Wohnungsbau zu vertiefen. Von Januar 2004 bis Dezember 2005 wurden im Minutentakt Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit, Luftvolumenströme und Unterdruck in jedem Sanitärraum gemessen und aufgezeichnet.

Mit den gesammelten, meteorologischen Daten konnten Aussagen über die Effizienz der feuchtegeführten Lüftung und der Niederdruckunterstützung gegeben werden; die Optimierung der Innenraumluftqualität sowie die Verringerung der Wärmeverluste wurden ebenso ermittelt.

Eine stabilisierende Rolle konnte ebenfalls bewiesen werden: So werden Luftmengenabweichungen in den unterschiedlichen Stockwerken ausgeglichen. Die mechanische Unterstützung optimiert auch die Leistungen der Freien Lüftung. Mit einer Leistungsaufnahme von nur 5 Watt pro Wohneinheit, erhöht der Ventilator die Unterdrücke und gewährleistet einen sicheren Abzug der verbrauchten Luft über das ganze Jahr.

In Verbindung mit einer feuchtegeführten Lüftung, optimiert die mechanische Niederdruckunterstützung die Nutzung natürlicher Kräfte: Die durchschnittlichen Luftmengen werden im Winter begrenzt (Minimierung der Energieverluste) und „positive“ Luftmengen werden über das ganze Jahr ermöglicht, vor allem in den wärmeren Monaten. In Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Partnern, wie dem CSTB und Gaz de France und Dank der finanziellen Unterstützung der Ademe, bietet HR-VENT eine hervorragende Möglichkeit für die Entwicklung von innovativen Lüftungssystemen im Wohnungsbau.

Quelle: Results of the HR-VENT study können Sie hier online einsehen und abspeichern.

Bitte beachten Sie unser Hinweisblatt zur Hybridlüftung

Quelle: HINWEISBLATT Einbau einer Hybridlüftung von Aereco

 

Die Lüftungsanlage für Sanierungen

Lösung für die Schachtlüftung in Wohngebäuden

Bei der Aereco Hybridlüftung werden die vorhandenen Schächte verwendet, was die Installation kostengünstig macht. So können die feuchtegeführten Zu- und Abluftelemente ohne zusätzlichen Aufwand eingebaut werden, weil keine Verkabelung und Stromleitungen notwendig sind.

Darüber hinaus bietet Aereco passende Sockel und weiteres Zubehör an, um das Lüftungsgerät passgenau auf den vorhandenen Schächten aufzusetzen. Die Schächte müssen weder ausgeglichen noch Komponenten angepasst werden: Das System passt sich dem Luftstrom ganz von alleine an.  

Diese Lüftungsanlage wird in erster Linie in Wohngebäuden genutzt. Dabei reguliert das Lüftungssystem dem Luftvolumenstrom Raum für Raum, gemessen an dem tatsächlichen Bedarf. Sprich: Ihnen steht in allen Innenräumen die intelligente Bedarfsführung mit den bewährten Zuluft- und Abluftelementen (feuchtegeführt oder Präsenzerfassung) zur Verfügung.

All das macht die Hybridlüftung zur idealen Lösung für Mehrfamilienhäuser. Der Wartungsaufwand ist äußerst gering, was das System auch für den sozialen Wohnungsbau sowie für Wohnungsbaugesellschaften attraktiv macht.

Hybridlüftung und die bedarfsgeführten Zu- und Abluftelemente

 

Wie die Belegung und Nutzung innerhalb einer Wohnung, variiert auch der Lüftungsbedarf von einer Wohnung zur anderen innerhalb eines Gebäudes. Um auf diese variablen Anforderungen zu reagieren, bietet das Aereco System eine, sich dem individuellen Frischluftbedarf jeder Wohnung anpassende, Lüftung. Da der Kohlendioxidanstieg in der Wohnung mit der Erhöhung der relativen Luftfeuchtigkeit einhergeht, wird durch den Einsatz der feuchtegeführten Zu- und Abluftelemente zwingend eine Verbesserung der Luftqualität erreicht. In den weniger benutzten Wohnungsteilen wird gleichzeitig Heizenergie eingespart.

Durch eine permanent an die Nutzung angepasste Lufterneuerung im Gebäude, ermöglichen es die Aereco Lüftungsanlagen, die Wärmeverluste auf ein Minimum zu reduzieren, die Qualität der Luft zu verbessern und eine Schimmelbildung zu verhindern. Die feuchtegeführte Wohnungslüftung, 1984 von Aereco entwickelt, ist heutzutage eine der innovativsten Technologien im Lüftungsbereich.

Zum Serie 72 Abluftelement

Das DC-Niederdrucklüftungsgerät DVND

 

Die Lüftungsgeräte der Hybridlüftung verfügen über ein fortschrittliches Design. Mit diesem Design kann das Lüftungsgerät besser auf die thermischen Gegebenheiten sowie Windbedingungen reagieren, was einen durchgängigen Betrieb unter optimalen Bedingungen ermöglicht. Ein möglicher Druckabfall und eine Beeinträchtigung der freien Lüftung werden auf diese Weise verhindert.

Zur DVND Produktseite